Markus reist um die Welt, Teil 3.3: Betrunkene Schlangen in den Tunneln des Vietcong

Mit dem Flieger geht es nach Ho Chio Minh Stadt, wo wir unseren naechsten Guide treffen. Long hat Germanistik studiert und spricht fliessend deutsch, war aber noch nie ausserhalb Vietnams. Sich selbst bezeichnet er immer als „Herr Drache“, der woertlichen Uebersetzung des Namens Long.

Mit ihren 8 Mio Einwohnern ist Ho Chi Minh Stadt die groesste Stadt und wirtschaftliches Zentrum Vietnams. Waehrend die Nordvietnamesen sie stets Ho Chi Minh Stadt, und die Zentralvietnamesen ueberwiegend Saigon nennen, verwenden die Locals beide Namen: Saigon fuer den Altstadtkern bzw. das Zentrum und Ho Chi Minh fuer das gesamte Stadtgebiet.

Die Tunnels des Vietcong

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Jemand im Internet war auch hier

Da es zu frueh ist um ins Hotel zu fahren, geht es gleich vom Flughafen aus zum ausgedehnten Tunnelsystem von Củ Chi . Hier, eine Stunde noerdlich von Saigon hatten die Widerstandskaempfer 200etliche Kilometer Tunnels und Bunker in den Lehm gegraben. Ganze Doerfer konnten sich hier vor den Napalm- Dioxin- und AgentOrange- Abwuerfen der Amerikaner in Sicherheit bringen. Durch einen der sich staendig windenden Tunnels duerfen wir 40 Meter hindurchkriechen. Obwohl dieser Tunnel extra fuer die Touristen vergroessert wurde ist es unglaublich eng und stickig. Wir sind heil froh, als wir wieder an die Oberflaeche kommen. Leider hat meine Kamera heute keinen Strom; einige gute Bilder hat Wikipedia.

Bsoffene Schlangen

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Mit dem Boot geht es am naechsten Tag einen der 9 Mekong Arme entlang. Urspruenglich hatte das Mekong-Delta nur 8 Arme, aber 9 ist in Vietnam eine Glueckszahl. Was machen also die findigen Vietnamesen? Richtig, sie buddeln einen neunten Arm. Was tut man nicht alles fuer ein gutes Karma…

Wir halten auf einer Flussinsel wo die Einheimischen verschiedene lokale Spezialitaeten praesentieren: Elefantenohrenfische, frischer Puffreis, Karamel aus Kokosnuss und Reispapier. Und eine ganz besondere Spezialitaet duerfen wir auch kosten:

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Schlangenschnaps! Unmoeglich durch den Zoll zu bekommen, soll diese lokale Spezialitaet ein Wunderheilmittel gegen alles sein. Der Schnaps schmeckt stark und wuerzig.

Nach dem Mittagessen auf der naechsten Insel mit Elefantenohrenfischen und frischem Tee geht es wieder zurueck nach Saigon.

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Yummy!

Zum Abendessen gehen wir zur Markthalle. Puenktlich zum Geschaeftsschluss um 7 werden die Strassen um die Markhalle gesperrt (Nicht dass sich die Mofas daran halten wuerden). Rings um die Markthalle falten die Leute Souvenier- und Essensstaende auf. Diese Strassenrestaurants sind nicht umsonst bei den Locals beliebt: das Essen ist frisch und lecker. Wir essen Fruehlingsrollen, Pho Suppe und gebratene Nudeln.

Mit ein paar guten Cocktails lassen wir den Abend  in einer Rooftop Bar im 24 Stock ausklingen. Von hier oben hat man eine gute Aussicht ueber Saigon und der Verkehr in den Strassenschluchten wirkt beihnahe meditativ. Die Nachtluft ist angenehm kuehl und wir geniessen den letzten Abend in Saigon.

Stadtfuehrung, aber erst am letzten Tag?

Da unser naechster Transfer erst fuer den Nachmittag gebucht ist haben wir ein paar Stunden Zeit fuer eine Stadtfuehrung. Wir waren die letzten Abende immer schon privat in der Stadt unterwegs, daher zeigt uns Long leider nicht viel neues. Spannend ist nur die Markthalle, die wir abends immer nur von aussen als Essenskulisse gesehen hatten. Innen stehen dicht gedraengt Staende die verschiedenste Waren anpreisen. Es gibt Kaffee, Schmuck, Kleider, Holz- und Keramikarbeiten. Ueberall in den kleinen Durchgaengen zwischen den Staenden wird laut gefeilscht und gehandelt. Ein herrliches Chaos, aber leider zu unsicher um die Kamera auszupacken. (Wer stehenbleibt wird promt in einen Stand gezerrt und muss einkaufen 😉

Ist ein Urlaub ohne Strand ein Urlaub?

Fuer uns stellt sich diese Frage nicht, denn wir haben einen Transfer zum Meer, wo wir ein paar letzte Tage am Strand verbringen und uns vom Besichtigungsprogramm erholen koennen. Tobi verlaesst uns in Saigon, er muss zurueck nach Singapur. Die Arbeit ruft.

 

 

 

~ von meistermarkus - 9. Januar 2016.

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